von Dr. Gerhard Wild (Innovationsberater)
geschrieben am 28.03.2017
Systemisch zu denken und zu arbeiten bedeutet, auch die Komplexität des Umfeldes in den Beratungsprozess einzubeziehen. Die digitalen Transformationsprozesse in Unternehmen verändern Arbeitsabläufe, Entscheidungsprozesse, gelegentlich auch Hierarchien. Es ist, als würde ein Ruderboot zu einem Segelschiff umgebaut werden. Dann stellen sich automatisch neue Fragen: Was geschieht mit den obsolet gewordenen Ruderern? Wer kümmert sich um die Segel? Welche neuen Fähigkeiten braucht der Steuermann? Welchen Hafen steuern wir an?
Digitalisierung bezeichnet den Impuls eines global wirksamen Wettbewerbs- und Veränderungsdruckes. Diesen überhaupt erst einmal in den konkreten Auswirkungen für mein Unternehmen wahrzunehmen ist der allererste Schritt zur bewussten Gestaltung der digitalen Zukunft des Unternehmens. Der systemische Beratungsansatz eignet sich besonders, um den Veränderungsprozess in seinen organisationalen Dimensionen und seine Konsequenzen für die beteiligten Akteure zu verstehen und zu steuern.
Veränderungsprozesse positiv unterstützen
Die Frage, die mich treibt: Wie kann ich einen Veränderungsprozess zum Positiven nachhaltig unterstützen? Oder anders formuliert, welche Potenziale stecken in mir bzw. im Unternehmen, um meine bzw. die Unternehmensziele zu erreichen? Welche Unterstützung wird zudem gebraucht?
Übergeordnet geht es auf der personalen wie der organisationalen Ebene um Ziel- und Wertorientierung. Um Wertorientierung in dem Sinne, dass darin mein Wunschbild, meine Unternehmensvision und die Art und Weise, wie wir unterwegs sind, zum Ausdruck kommen. Die Technologie ist das Mittel zu diesem Zweck, im Idealfall. Denn oft ist es in der Praxis andersherum, die Prozesse sind technologiegetrieben. Doch wohin segeln wir, wenn wir den Hafen nicht kennen?